Gesundheit und Krankheit

"Hauptsache Gesundheit!" lautet ein beliebter Wunsch zum (runden) Geburtstag. Liegt ein Mensch dann schwer krank danieder, kommen uns diese Worte nicht mehr so locker über die Lippen. Und jetzt? Krank sein ist kein Zuckerschlecken. Oft weiß der von Krankheit betroffene Mensch sehr gut, wie es um ihn bestellt ist. Aufmunternde "Wird schon wieder" -Appelle sind dann eher destruktiv. Wie oft hat sich ein Kranker schon gewünscht, der Besuch könnte doch besser gehen. Allerdings, wir brauchen als Kranke Menschen an unserer Seite, die signalisieren: "Ich bleibe an Deiner Seite, ich halte auch etwas aus von der lähmenden Stille, der Ungewißheit und der Sehnsucht."

Krankheit kann zersetzend wirken, einen Menschen zurichten, körperlich wie seelisch. Wie gut, wenn dann ein Arzt, eine Pflegende, ein Freund ... da ist. So sieht Heilung jetzt aus, manchmal muss ein Mensch gleichsam von außen gehalten, zusammengehalten werden.

"Danken will ich", sagte mir eine Krebspatientin, die ich nach vier Wochen wieder besuchte. Sie wußte nur nicht wie, weil sie völlig überraschend geheilt wurde. Ja, das kommt vor, die überraschende Genesung. Danke!

Bis dahin lassen wir nicht nach mit dem Gebet:

Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. (Jeremia 17)